`Faceshift´
Faceshift sind medien-generierte Bildfindungen, die in analoge Gemälde neu übersetzt werden.
Für die Arbeiten nutze ich fotografische Porträts (oft Selbstporträts), die durch bestimmte Algorithmen manipuliert und abstrahiert werden. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz werden digitale Effekte, wie zum Beispiel Face-Filter oder oder weitere KI-Tools auf das Abbild gelegt, verzerren, verflüssigen, verfremden es. So entsteht ein `Digital-Role-Model´, das auf der Leinwand dann ganz analog, meist annähernd fotorealistisch in Öl auf Leinwand gemalt wird.
Die Arbeiten – unterschiedlich in Struktur, Duktus und Malstil – lassen verschiedene Aspekte in der Verbindung zwischen analogen und digitalen Bearbeitung aufscheinen. Symbole, Icons oder Textfragmente aus den sozialen Netzwerken verweisen auf die Entstehung der Bilder und Inspirationsquellen. Sie sind somit eine Art Paraphrase für Veränderungen der Wahrnehmung (unserer Wahrnehmung) im digitalen Zeitalter.
Fragen wie `was ist real´ und `was ist fake´ entstehen. Wer sind wir, wie würden wir gerne sein, oder wie ist unser Selbstempfinden in der digital geprägten medialen Welt. Die Arbeiten verorte ich in einem Prozess, den diese Fragen auslösen, denn sich selbst und somit sein Abbild durch dynamische, digitale Filter verändert dazustellen generiert auch eine neue Form der Selbstbespiegelung (Narziss, Ovids Metamorphosen, Vanitas).
Als ganz analoge Malereien visualisieren und spielen sie mit der Verschränkung von Medien. Sie sind eine Art Rückübersetzung medial generierter Bildfindungen – Malerei als postdigitaler Artefakt.
`Transfer´
Die Serie „Transfer“ sind Bilder, die man als „Landschaftsbilder“ im weiteren Sinn beschreiben kann. Sie zeigen die Schnittstelle Malerei und Fotografie und ihre medialen Erscheinungsformen wie Screenshots, Zwischenbilder, Störbilder und Unschärfe.
Ausgangspunkt sind meist Fotografien, die ich durch verschiedene Medien filtere um sie von der Wirklichkeit loszulösen.
Fotografische und digitale Elemente – zum Teil vermischt mit Satelitenaufnahmen oder Bildern aus Google-Earth oder Street-View – werden in die Malerei überführt, die sich manchmal in mehreren Bildebenen auf der Leinwand überlagern. In einer Art postmodernem Sampling entstehen in ihrer Erscheinung sehr mediale, jedoch klassisch gemalte Erinnerungsbilder.
`GTA´
Die Serie „GTA“ (2013-2015) mit Malerei und Zeichnungen thematisiert die virtuellen Spielwelten. Dem Open-World-Spiel GTA (Grand Theft Auto) entnommene Screenshots werden hier in eine andere künstlerische Ebene übersetzt. Flüchtige Bilder werden festgehalten und in realistische Malerei überführt. Mit feinem Strich und nuancierten Farben werden Porträts von digitalen „Skins“ oder „NPC´s“ (Non-Player-Charakters) in Szene gesetzt. Eine Art neues künstliches Menschenbild reflektiert unseren Umgang mit der immer allgegenwärtigeren Videospiel-Kultur und deren Realitätsnähe.